59  Planetare Ringe

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Die planetaren Ringe aller vier Gasplaneten sind nachweislich Kurzzeitphänomene. Sie können maximal einige 10'000 Jahre alt sein. Da sie aber nicht von Anfang an zusammen mit den Planeten existieren mussten, kann es sein, dass die Planeten selbst dennoch älter sind. Es ist jedoch bemerkenswert, dass diese planetaren Ringe bei allen vier Gasplaneten unseres Sonnensystems gleichzeitig zu beobachten sind. Erstaunlich ist auch die ungewöhnlich scharfe Begrenzung der Ringe. Da es ständig zu Kollisionen zwischen den Ringteilchen kommt, sollten die Kanten im Laufe der Zeit eher verwaschen sein.



Einer dieser vier Gasplaneten ist Saturn. Er ist von mehreren Tausend Ringen umgeben, die sich in sieben Hauptringe einordnen lassen. Die Gesamtausdehnung des Ringsystems übersteigt die Entfernung zwischen Erde und Mond. Wie diese Ringe durch natürliche Prozesse entstanden sein könnten, ist völlig rätselhaft (1). Sehr alt können sie indessen nicht sein, da erkennbar ist, dass sie wegen ständigen Materialverlusts bereits in wenigen Jahrtausenden zerfallen sein werden (2).


Unterschiedliche Beschaffenheit:

Die Saturnringe bestehen aus Objekten, die bis zu mehreren Metern gross sind. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ringen. So finden sich im B-Ring und den inneren Bereichen des A-Rings nur wenige Teilchen, die kleiner als 5cm sind, während sie im C- und dem äusseren A-Ring häufiger vorkommen.

In den inneren und äusseren Bereichen des B-Rings wurden weitere Ringe gefunden, die mehrere Hundert Kilometer breit sind und sehr unterschiedliche Mengen an Material enthalten. In einem dicken, 5'000km breiten Kern befinden sich mehrere Bänder, in denen die Dichte viermal so hoch wie im A-Ring und fast 20-mal so hoch wie im C-Ring ist.

Die chemischen Fingerabdrücke des A-Rings deuten auf unerwartet reine Eiskörner hin, die Richtung Zentrum gewisse silikatische Beimischungen enthalten. Gegenüber dem relativ strukturlosen A-Ring und der im C-Ring enthaltenen Wellenstruktur zeigt der B-Ring zahlreiche Struktureigenschaften (3).


Fazit:

Die Vorstellung, dass diese Ringe durch natürliche Prozesse entstanden sind, ist wenig plausibel. Sie mögen den Eindruck erwecken, dass sie aus irgendeinem Grund genau so geformt und abgestimmt wurden, wie wir sie heute sehen.


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(1)  Stephen Battersby, First images of Saturn´s rings bring surprises, New Scientist Nr. 2455, 10 Juli 2004.

(2)  Norbert Pailer und Alfred Krabbe, Der vermessene Kosmos, Hänssler, 2006, S. 136.

(3)  Hans Zekl, Cassini: Der Stoff, aus dem die Saturnringe sind, astronews.com, 30. Mai 2005,

http://www.astronews.com/news/artikel/2005/05/0505-020.shtml



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